Von: Philippe Debionne
Veröffentlicht: 08.12.2023, 13:45
Berlin / Lesedauer: 3 min
(Foto: Jens Büttner/dpa)
Deutschland prescht im Kampf gegen den Klimawandel weiter vor. Pünktlich zur Abreise von Außenministerin Annalena Baerbock zum Weltklimagipfel nach Dubai hat die Bundesregierung eine neue "Klimaaußenpolitikstrategie" angekündigt.
Beteiligt an der Umsetzung der neuen Strategie sind die Bundesministerien für Auswärtiges (Annalena Baerbock), Wirtschaft (Robert Habeck), Umwelt (Steffi Lemke) und Entwicklungshilfe (Svenja Schulze).
Dazu werde Deutschland zunächst "sein Netzwerk an Auslandsvertretungen mit Klima-Schwerpunkt erweitern", teilte die Bundesregierung mit. Eine "regelmäßige Runde von Staatssekretärinnen und Staatssekretären verschiedener Ministerien" werde die "Zusammenarbeit koordinieren".
Man suche die "Zusammenarbeit mit Schlüsselländern für den Klimaschutz, wie Brasilien, Indonesien, Senegal, Südafrika, Vietnam, Indien oder auch China". So sei bei "den deutsch-brasilianischen Regierungskonsultationen in Berlin" eine künftige "Partnerschaft für eine nachhaltige Transformation zwischen beiden Ländern beschlossen". worden.
In der Mitteilung der Regierung heißt es weiter: "Mit anderen (Ländern, Anm. d. Red.) wollen wir verstärkt im Energiebereich wie zum Beispiel Wasserstoff oder bei sozialen Fragen des Klimaschutzes kooperieren".
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck sagte, zum "Leitbild unserer Klimaaußenpolitik" gehöre auch, "benachteiligten Regionen dieser Welt neue Wertschöpfung sowie eine sozial gerechtere Entwicklung zu ermöglichen".
In der gemeinsamen Mitteilung der beteiligten Ministerien heißt es zudem weiter, Deutschland sei einer "der größten Geber der internationalen Klimafinanzierung und damit einer der wichtigsten Partner in der grünen Transformation weltweit".
Die parteilose Bundestags-Abgeordnete Joana Cotar kritisiert das neue Vorhaben der Bundesregierung nun in ungewöhnlich scharfen Worten. "Man fasst es nicht. Was ist das? Größenwahn? Dummheit? Völliger Realitätsverlust? Man möchte nur noch schreien", teilte die Abgeordnete und Politik-Wissenschaftlerin mit.
Im Bundestag sorgte die in Rumänien geborene Cotar in diesem Zusammenhang kürzlich mit einer Wut-Rede für Aufsehen. So werde die Mehrwertsteuer in der Gastronomie und der CO2-Preis erhöht, die Zusatzbeiträge für die Krankenkassen sowie die Mehrwertsteuer für Gas und Netzentgelte würden steigen.
Anschließend zählte Cotar einige internationale Klimaprojekte der Bundesregierung auf. Cotar: "Sie geben
Cotar weiter: "Meinen Sie nicht, dass es hier mal an der Zeit wird, Abstriche zu machen und die eigene Bevölkerung an erster Stelle zu setzen?
Es gebe also "Einsparpotential, wohin man schaut".
Die Bundestagsabgeordnete beendete ihre Rede mit einem Appell an die Bundesregierung: "Hören Sie auf, die Bürger zu belasten. Fangen Sie an zu sparen. Und wenn Sie das nicht können? Dann nehmen Sie Ihren Hut."
Quelle: Nordkurier